Kastellaun
Herzlich willkommen auf der Seite über Kastellaun. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
8,47 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von Kastellaun liegt momentan
bei ungefähr 5.557 (31. Dez. 2021) womit die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei
656 liegt. Hier gelten die Autokennzeichen SIM und GOA.
Zu erreichen ist die Gemeinde auch über die Domain www.kastellaun.de.
Auf dieser Seite über Kastellaun finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Kastellaun, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über www.kastellaun.de. Erreichen können Sie
Kastellaun über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet 07 1 40 064.
Die Gemeinde Kastellaun liegt auf einer Höhe von 430 Metern über dem
Meeresspiegel.
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Kastellaun).


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Kastellaun (Sonderangebote Kastellaun).
Die Stadt Kastellaun (amtliche Schreibweise bis zum 6. Dezember 1935: Castellaun) liegt in der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Verbandsgemeinde.
Geographie
Geographische Lage
Kastellaun liegt im vorderen Hunsrück etwa gleich weit entfernt von Rhein, Mosel und Nahe. Der Stadtkern liegt in einer Talsenke des Trimmbaches, der die Stadt und die Flur in Richtung des Deimerbaches entwässert.

Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 755 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 53 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Aus dem Jahre 1226 datiert die erste urkundliche Erwähnung von „Kestilun“ (Flurname zu vulgärlateinisch *castellione ‚befestigtes Anwesen, Schlösschen‘). Die gleichnamige Burg Kastellaun wurde von den Grafen von Sponheim errichtet und gehörte bis 1417 zur vorderen Grafschaft.

1301 wurden Burg und Stadt Residenz von Simon II. von Sponheim und seiner Frau Elisabeth. Graf Simon II. verlieh Kastellaun 1305 Stadtrecht und erwirkte von König Heinrich VII., dem Bruder von Balduin von Luxemburg, Erzbischof zu Trier, am 8. November 1309 das Marktrecht. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter den Namen Kestulun und Kesteluno im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt. Belagert wurde Burg und Stadt 1321 durch den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg. Balduin baute gegen Kastellaun die Burg Balduinseck bei Buch 1325. Im Jahr 1340 verließ Walram von Sponheim Kastellaun und ging nach Bad Kreuznach.
Die Grafen von Sponheim starben 1437 aus, und das Erbe fiel mit dem Amt Kastellaun an die Herren von Pfalz-Zweibrücken und Baden, die es gemeinsam verwalteten. Friedrich I. erhielt das Fürstentum Simmern und den Anteil der Grafschaft Sponheim aus dem Veldenzer Erbe, das er nach dem Tod des letzten Veldenzer (1444) von Kastellaun aus regierte. Er war somit eigentlicher Begründer der Linie Pfalz-Simmern. Friedrich I. und sein Bruder Ludwig teilten 1459 die väterlichen Besitzungen wiederum auf. Ludwig erhielt das Herzogtum Zweibrücken und Friedrich I. residierte in Simmern. Der pfalz-simmerische Anteil der Hinteren Grafschaft Sponheim fiel 1560 an Pfalz-Zweibrücken beziehungsweise 1569 an Pfalz-Birkenfeld unter Zweibrücker Hoheit.

Auf der Burg lebten bis 1594 verschiedene Amtmänner, die die Interessen der Gemeinherren Grafschaft Veldenz, Markgrafschaft Baden, Pfalzgrafschaften Simmern und Zweibrücken vertraten.
Als Markgraf Eduard Fortunat 1594 aus der Markgrafschaft Baden-Durlach vertrieben wurde, nahm er Zuflucht auf der Burg Kastellaun die damit erneut Residenz wurde.
Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) besetzten Spanier, Schweden, Lothringer, Hessen und Franzosen die Stadt. Große Pestepidemien wüteten.
Die Sponheimische Herrschaft um Kastellaun endete 1687 vorübergehend mit der Besetzung vieler linksrheinischer Gebiete durch die Truppen Ludwigs XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg. In dessen Folge wurden im Jahr 1689 Burg und Stadt zerstört. 1776 endete die Gemeinherrschaft, Amt und Stadt Kastellaun fielen an Pfalz-Zweibrücken.

Während der Koalitionskriege wurde die Region 1793/94 durch französische Revolutionstruppen besetzt, 1798 dem Departement Rhin-et-Moselle angegliedert und damit bis zum Wiener Kongress 1815 französisch. Infolge der Neuregelung der Territorien wurde Kastellaun Teil der preußischen Rheinprovinz.
Die Burg wurde 1820 Privatbesitz. Die Stadt kaufte das Gelände 1884 und sanierte das Gemäuer erstmals. Der Burgberg und das Gemäuer wurden 1990–1993 erneut saniert und restauriert. 1999 wurden das erste Burghaus und 2005 das zweite Burghaus wieder errichtet. Am 9. September 2007 wurde dort ein Dokumentationszentrum eingeweiht, das als Haus der regionalen Geschichte eingerichtet ist.

Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 14. September 1969 erhielt er wieder das Stadtrecht.
Kirche
Kastellaun gehörte früher zum Kirchspiel Bell. Im 14.
Jahrhundert hat es eine Filialkirche. Mit der Einführung der
Reformation durch Friedrich III. 1557 wurde Kastellaun
selbständig. Bis zum Pfälzischen Erbfolgekrieg war die
Stadtkirche Kastellaun ausschließliches Eigentum der
Evangelischen. Die wenigen Katholiken des Städtchens hielten
ihre Gottesdienste in der vor der Stadt liegenden
Friedhofskapelle (ab 1728 neue Saalkirche).

1690 wird die
Kirche zur Simultankirche bestimmt. 1894 wird das zu vielen
Streitigkeiten führende Simultaneum durch Vertrag und
Zahlung einer Ablösesumme von 12.000 Talern an die
Katholiken aufgelöst, die daraufhin 1899–1902 eine neue neugotische Basilika durch Eduard Endler bauen lassen.
Eine jüdische Gemeinde bildet sich ab 1862 durch Zuzug von jüdischen Gläubigen offiziell um 1892. 1879 wird bereits ein eigener Friedhof außerhalb der Stadt errichtet. Die Synagoge wird am 10. November 1938, einen Tag später als sonst im Deutschen Reich, in Brand gesteckt.
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz ein von Rot und Silber (Weiß) zweireihig geschachter Balken, darüber nebeneinander zwei goldene (gelbe) Helmkronen.“
Wappenbegründung: Das Wappen entstammt einem Gerichtssiegel aus dem frühen 15. Jahrhundert. Es zeigt den geschachten Balken der Grafen von Sponheim. Die beiden Kronen und der rot-weiße Schachbalken sind Zeichen für die hintere Grafschaft, welche als Symbol der Gemeinherrschaft der Sponheimer Grafen Simon und Heinrich galten.
Städtepartnerschaft
Mit der französischen Stadt Prémery in Burgund besteht seit 1994 eine Städtepartnerschaft. Diese Partnerschaft entstand aus einer im Jahr 1983 begonnenen Schulpartnerschaft zwischen der „IGS Kastellaun“ und dem „Collège Nationalisé mixte“.

Verkehr
Die Anbindung an den überörtlichen Verkehr ist über die seit 2014 fertiggestellte Umgehungsstraße B 327 (Hunsrückhöhenstraße) gegeben. Der Flughafen Frankfurt-Hahn befindet sich ca. 20 km in südlicher Richtung von Kastellaun und ist über die Hunsrückhöhenstraße erreichbar.
Schulen
Im Stadtgebiet von Kastellaun gibt es eine Grundschule, die Integrierte Gesamtschule (IGS) mit gymnasialer Oberstufe, die Theodor-Heuss-Schule (FOES) mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung sowie die Freie Waldorfschule Kastellaun.

Sonstige Einrichtungen
Das Julius-Reuß-Zentrum, eine Einrichtung des Schmiedel mit verschiedenen Wohnangeboten für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf, ist in einem Wohngebiet zwischen dem Stadtkern und dem Industrie-Gebiet angesiedelt. Die Lebenshilfe Rhein-Hunsrück unterhält eine integrative Kindertagesstätte, eine Tagesförderstätte und ein Wohn- und Apartmenthaus für Erwachsene. Menschen mit seelischer Beeinträchtigung finden in einem rehabilitativen Wohnheim der Stiftung Bethesda – St. Martin ein Zuhause.
Im Industriegebiet der Stadt befindet sich eine Zweigstelle der Rhein-Mosel Werkstatt, ein Betrieb mit „geschützten Arbeitsplätzen“ für Menschen, welche nicht oder noch nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können (WfbM).

Freizeit
Am südöstlichen Stadtrand befindet sich ein Hallenbad mit integriertem Reha-Zentrum angegliedert an einen Sport- und Fitnessbereich. In dessen unmittelbarer Nähe schließt eine Minigolfanlage das Gelände ab.
Seit Mai 2008 gibt es den Kyrillpfad. Ein Teil der Waldfläche, die vom Orkan Kyrill verwüstet worden war, wurde für Besucher zugänglich gemacht. Auf einem 800 Meter langen Pfad durch 1,5 Hektar Windwurffläche kann man sich ein Bild von den Sturmschäden machen und dabei etwas über den neu entstehenden Wald erfahren. Zehn Informationsstationen beschäftigen sich detailliert mit der Geologie, Bodenkunde, der Wurzelentwicklung, Klima und Wetter, dem Leben im Totholz, der Gefräßigkeit des Borkenkäfers, der natürlichen und künstlichen Waldverjüngung, der maschinellen Holzernte und der modernen Forstwirtschaft.

In der Nachbarschaft des Kyrillpfades wurde im Mai 2008 ein Hochseilklettergarten und ein Barfußpfad eröffnet.
Am südlichen Stadtrand von Kastellaun verläuft auf der Trasse der ehemaligen Hunsrückbahn der Schinderhannes-Radweg. Dieser startet in Simmern und führt an Kastellaun vorbei nach Emmelshausen.
In der Nähe der Stadt Kastellaun liegt die ehemalige Raketenbasis Pydna. Hier findet jedes Jahr das Techno-Festival Nature One statt.
Neben vielen anderen Vereinen gibt es den Turnverein Kastellaun. Er ist Teil der überörtlich bekannten Handballspielgemeinschaft (HSG) Kastellaun-Simmern.

Tourismus
Die Stadt bemüht sich um die Förderung des Tourismus. Führungen durch die Altstadt und zur Burgruine werden angeboten. Die bedeutendsten Bauwerke, sowie historische Begebenheiten zur Geschichte der Burg und Stadt Kastellaun, werden dabei von fachkundigen Führern gezeigt und erklärt. Der kleine traditionelle Tier-Erlebnispark Bell liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Beller Marktplatzes und beherbergt seit 2015 in einem Tigergehege vier sibirische Tiger.
Kastellaun liegt an der Deutschen Alleenstraße.

Bundeswehrstandort
In Kastellaun befindet sich seit dem 20. März 1964 eine Bundeswehrkaserne, welche früher das Fernmelderegiment 920 und eine Instandsetzungseinheit, jetzt das Informationstechnikbataillon 282 beherbergt. In der Kaserne befindet sich die sogenannte BSg-K: Diese ist eine der drei festen Bodenstationen des bundeswehreigenen Satellitenkommunikationssystems SATCOMBw und verfügt über eine C-Band-, zwei X-Band- und P-Band-Antennen.
Hunsrück
Der Hunsrück ist ein in Rheinland-Pfalz und zu geringen
Teilen im Saarland liegendes Mittelgebirge mit dem Erbeskopf
(816 m ü. NHN) als höchster Erhebung. Als südwestlicher Teil
des Rheinischen Schiefergebirges gehört es zu den älteren
Gebirgen Deutschlands, deren Gesteine überwiegend aus dem
Devon stammen und im Rahmen der variszischen
Gebirgsbildung verfaltet wurden.

Geographische Lage
Den Kern des Hunsrücks bilden die Hunsrückhochfläche (400
bis 500 m Höhe) und die Simmerner Mulde. Im Nordwesten wird
der Hunsrück von der Mosel und im Osten vom Rhein eingegrenzt.
Der nordöstlichste Zipfel wird daher vom Deutschen Eck
gebildet.
Ab der Mündung der Nahe in den Rhein verläuft
nach gängiger Einteilung die Südgrenze des Hunsrücks, von Ost
nach Südwest, über die Südgrenze von Binger Wald, Soonwald,
Lützelsoon (Soonwald im weiteren Sinne) zum in einigen
Kilometern Entfernung folgenden Südrand des Schwarzwälder
Hochwaldes.

Die Nahe flankiert hier das Mittelgebirge aus einigen
Kilometern Abstand – das Obere Nahebergland ist dem Hunsrück
insofern vorgelagert. Westlich des Hochwaldes tritt der
Hunsrück nur lokal und knapp über die Saar bei Mettlach
hinaus. Abgesehen vom Gebiet unmittelbar nordwestlich von
Mettlach bildet ansonsten die Saar über eine weite Strecke die
Westgrenze des Mittelgebirges.
Der Hunsrück hat eine
Südwest-Nordost-Ausdehnung von circa 100 km, von Nordwest nach
Südost erreicht er im Südwesten zur Saar und Ruwer bis zu 20
km, im Nordosten zum Rhein bis zu 35 km.

Im Kern besteht er
aus einer rund 400 m bis 500 m ü. NHN hohen Rumpffläche, die
sich zu Mosel und Rhein hin durch Täler zerteilt, auf die
indes von Südwesten nach Nordosten streichende, höhere
Quarzitrücken bzw. -kämme aufgesetzt sind. Das höchste und
auch flächenmäßig größte Massiv bilden dabei die
Teillandschaften von Hoch- und Idarwald im zentralen Süden.
Zwischen den bis 762,7 m hohen Kämmen des Schwarzwälder
Hochwaldes und dem nordöstlich davon leicht versetzten des
Idarwaldes (bis 766,2 m) bildet der 816,32 m hohe Erbeskopf
klar den Höhenschwerpunkt des Mittelgebirges.

Nordwestlich der unmittelbar an den Erbeskopf anschließenden
Kämme überragen der Osburger Hochwald (bis 708,1 m) und der
Haardtwald (bis 658 m) inselartig deutlich ihr Umland und sind
ebenfalls durch Quarzitkämme geprägt. Nordöstlich der
Hauptkämme folgen schließlich die Kämme des Soonwaldes (bis
656,8 m), die zum Rhein hin, am Binger Wald, kaum an Höhe
nachlassen (Kandrich: 638,6 m). Rechtsrheinisch setzt sich die
Kammlinie des Hunsrücks im Taunushauptkamm fort, der nur in
Bereich des Feldberg-Taunuskamm rund um den Großen Feldberg
(bis 879 m) im östlichen Hohen Taunus, die Höhe des Soonwaldes
– und sogar die des Erbeskopfes, also die des Hunsrücks
insgesamt – merklich übersteigt.

Der nordöstliche Teil
des Hunsrücks, der sich von Idarwald und Soonwald bis zu Rhein
und Mosel zieht, weist einen deutlichen Plateaucharakter
(Hunsrückhochfläche) auf und erreicht seine höchsten Höhen in
der Regel im Osten, an der Wasserscheide zum Oberrhein. Hier
werden nordöstlich von Laudert 558 m,[2] weiter im Norden und
nordwestlich oberhalb Rheinbays immerhin noch 536,3 m
erreicht. Im Zentrum der Hochfläche werden Höhen um 500 m nur
vereinzelt erreicht, ausnahmsweisen aber auch 527 m
nordöstlich von Kappel. Die Talränder an der Nahe, der Mosel
und dem Rhein sind steil, an der Saar sind diese weniger stark
ausgeprägt.

Geomorphologisch bestehen sehr große
Ähnlichkeiten zur Eifel, dem Taunus und dem Westerwald, die
ebenfalls zum Rheinischen Schiefergebirge gezählt werden. Der
Hunsrück ist dabei der nach Naturausstattung einfachste und
einförmig gebauteste Teil des Schiefergebirges und kann somit
als dessen typischster Bestandteil gelten.
In
west-östlicher Richtung von Saarburg nach Koblenz verläuft die
Hunsrückhöhenstraße. Von West nach Ost durchzog einst eine
römische Militärstraße, die so genannte Ausoniusstraße, das
Mittelgebirge und verband Trier mit Bingen.
In vielen
Grundschulen im Hunsrück lehrt man die Kinder die Grenzen des
Hunsrücks mit folgendem Merkspruch: „Mosel, Nahe, Saar und
Rhein schließen unsern Hunsrück ein.“

Naturräumliche Gliederung
In
den Arbeiten zum Handbuch der naturräumlichen Gliederung
Deutschlands seit den 1950er Jahren wurde der Hunsrück als
Haupteinheitengruppe mit der Kennzahl 24 versehen und in
insgesamt sieben Haupteinheiten aufgeteilt, die in den später
erschienenen Einzelblättern 1:200.000 weiter in feinere
Einheiten zerlegt wurden:
240 Soonwald 241 Simmerner
Mulde 242 Hoch- und Idarwald 243 Hunsrückhochfläche
244 Rheinhunsrück 245 Moselhunsrück 246
Saar-Ruwer-Hunsrück

Die Haupteinheit Soonwald meint hierbei den Soonwald im
weiteren Sinne, der vom Lützelsoon über den Soonwald im
engeren Sinne bis zum Binger Wald reicht nebst Randtälern von
Hahnenbach, Simmerbach und Guldenbach. Nach Süden wird diese
Landschaft durch die Soonwaldvorstufe abgedacht, die jedoch,
als eigenständige Haupteinheit, dem Saar-Nahe-Bergland
zugerechnet wurde. Hier wählte man in der Hauptsache die
geologische Grenze zwischen Rotliegend und Carbon und den
älteren devonischen Gesteinen als physische Grenze des
Hunsrücks.
Nach Norden bis Nordwesten schließt sich an
die Soonwald-Einheit die Simmerner Mulde im Einzugsgebiet des
Simmerbachs um Simmern an. Zur Einheit zählt, neben der
eigentlichen Simmerner Mulde, auch die sogenannte
Idar-Soon-Pforte zwischen dem östlichen und dem zentralen
Höhenschwerpunkt des Hunsrücks, wo sich Kyrbach und Idarbach
zum Hahnenbach vereinigen. Auch ein großer Teil des Fischbachs
durchläuft diese Pforte, die, zwischen den Teilkämmen des
Schwarzwälder Hochwaldes, in die Kempfelder Mulde bei Kempfeld
übergeht, welche vom Oberlauf des anderen Idarbachs
durchlaufen wird.

Die Haupteinheit Hoch- und Idarwald
gruppiert sich an den Quarzitkämmen rund um den Erbeskopf, dem
eigentlichen Rumpf des hohen Hunsrück. Er verbindet die beiden
leicht voneinander versetzten Kämme von Idarwald und
Schwarzwälder Hochwald. In der naturräumlichen Gliederung
wurde er dem Idarwald zugerechnet, landläufig wird er aber
auch als Teil des Schwarzwälder Hochwaldes angesehen;
letztlich überragt er beide um mehr als 50 Meter und geht
vergleichsweise fließend in deren Kämme über. Der unmittelbar
am Erbeskopf ansetzende Nordostteil des Schwarzwälder
Hochwaldes wird, nach Malborn unmittelbar nördlich der Kämme,
als Malborner Hochwald bezeichnet. Südöstlich parallel dazu
verlaufen die Kämme von Herrsteiner Forst und Dollbergen, die
zusammen eine Einheit bilden, jedoch durch den Traunbach
voneinander getrennt werden. Zwischen beiden Kämmen liegt im
Nordosten die Kempfelder Hochmulde (s. o.) und im Südwesten
die Züscher Hochmulde bei Züsch, die auch zur Einheit gehört.

Mit den Querungen von Prims, Löster und Wadrill verlieren
sich die Quarzitkämme des Malborner Hochwaldes allmählich, um
erst jenseits der Wadrill wieder einen kompakten Kamm
erscheinen zu lassen. Dieser Teil mit Greimerath in seinem
Westen wird als Greimerather Hochwald bezeichnet.
Um
den nördlich etwas entfernten Osburger Hochwald noch in die
Einheit einzubeziehen und diese weiterhin einfach
zusammenhängend zu halten, bezog man einen Waldkorridor
unmittelbar östlich des Haupttals der Ruwer mit ein, der vom
Oberlauf des Flusses durchdrungen wird. Indes fehlen in diesem
Korridor Quarzitkämme völlig und seine höchste Erhebung, der
532 m hohe Heidkopf, hat eine Kammrichtung, die senkrecht zu
denen der Hochwälder steht. Letztlich ist dieser Korridor
sogar weniger hoch als jener zwischen Kell am See und
Reinsfeld, der ebenfalls komplett bewaldet ist. Alles in allem
ist der Osburger Hochwald, wie auch der Haardtwald nordöstlich
davon, eine für sich isolierte Höhenzone.

Unter der
Hunsrückhochfläche wird der Rumpf des Mittelgebirges zwischen
Emmelshausen im Nordosten und Malborn im Westen verstanden,
plus die sich westlich anschließenden Hochmulden an der oberen
Löster bei Hermeskeil (sowie der oberen Wadrill bei Reinsfeld)
und an der oberen Ruwer bei Kell. Der Nordosten der Hochfläche
entwässert zur Mosel und, über Simmer- und Kyrbach, zur Nahe;
der Mittelteil besteht demgegenüber fast aus dem kompletten
Einzugsgebiet der Dhron (nebst Kleiner Dhron).
Der
Rheinhunsrück im Nordosten des Hunsrücks geht fließend in das
Obere Mittelrheintal über und beide Landschaften beinhalten
praktisch das gesamte linksseitige Einzugsgebiet dieses
Rheinabschnitts.
Ähnlich verhält es sich beim
Moselhunsrück und dem sich fließend anschließenden Moseltal im
Nordwesten, wobei jedoch die längeren Moselzuflüsse in ihren
Oberläufen auf der Hunsrückhochfläche verlaufen.

Genetisch
gehören auch die von der Mosel abgetrennten Moselberge zum
Hunsrück, der in diesem Sinne erst an der Wittlicher Senke
seinen Abschluss findet. Zur Haupteinheit Moselhunsrück wurde
auch der Haardtwald (s. o.) gegliedert, der sich
geomorphologisch deutlich vom Rest der Haupteinheit
unterscheidet.
Der Saar-Ruwer-Hunsrück schließt das
Gebiet nach Westen ab. Während das Mittelgebirge in fast allen
östlicher gelegenen Teilen nach Süden schroff mit Kammgebirgen
abschließt, endet im äußersten Südwesten der Hunsrück in der
eher submontanen Saarschleife beim saarländischen Mettlach, wo
die Quarzite das Tal geformt haben. Das Gebiet um diese Talung
ist auch der einzige Teil des nominellen Hunsrück, der links
über die Saar tritt. Der überwiegende Teil der Haupteinheit
liegt indes zwischen den beiden namengebenden Flüssen und
reicht von Mettlach im Süden bis nach Tarforst am Ostrand
Triers im Norden.
Für eine komplette Listung der
Einheiten siehe etwa Liste der naturräumlichen Einheiten in
Rheinland-Pfalz.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kastellaun Wikipedia.
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