Grünstadt
Herzlich willkommen auf der Seite über
Grünstadt. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
18,09 km² Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von
Grünstadt liegt momentan
bei ungefähr 13.840 (31. Dez. 2021) womit die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei
765 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen DÜW.
Zu erreichen ist die Gemeinde auch über die Domain
www.stadt-gruenstadt.de.
Auf dieser Seite über Grünstadt finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von
Grünstadt, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der
umliegenden Region.
Weitere Informationen finden Sie auch über
www.stadt-gruenstadt.de. Erreichen können Sie
Grünstadt über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet
07 3 32 024.
Die Gemeinde Grünstadt liegt auf einer Höhe von
161 Metern über dem
Meeresspiegel.

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Grünstadt).
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Grünstadt ist eine verbandsfreie Stadt im
Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz mit rund 14.000
Einwohnern. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde
Leiningerland, der sie selbst jedoch nicht angehört.

Lage
Die Stadt liegt im Leiningerland innerhalb der
Unterhaardt an der Nordgrenze des Pfälzerwaldes ungefähr zehn
Kilometer nördlich von Bad Dürkheim an der Kreuzung zwischen
der Deutschen Weinstraße und der A 6. Dabei geht die
Landschaft fließend in das Alzeyer Hügelland über, das zum
Rheinhessischen Tafel- und Hügelland gehört.

Stadtgliederung
Neben Grünstadt selbst mit etwa 10.000
Einwohnern, gehören die Stadtteile Asselheim mit etwa 1300
Einwohnern und Sausenheim mit etwa 2300 Einwohnern zum
Stadtgebiet. Außerdem existiert ein kleines Flurstück bei
Carlsberg, das eine Exklave Grünstadts bildet. Nördlich von
Grünstadt liegt weiter die Wüstung Bertolviswilre, die zur
Abtei Otterberg gehörte.

Erhebungen und Gewässer
Der Hausberg von Grünstadt ist der Grünstadter Berg samt
seiner Flur Gemeindeberg. Dort, oberhalb des Ortsteils
Sausenheim, fließt der recht ergiebige Queckbrunnen, von dem
im 19. Jahrhundert eine Wasserleitung zur Steingutfabrik
Grünstadt führte.
Unmittelbar östlich der Stadtbebauung
entspringt der Floßbach, der in seinem Oberlauf die
Bezeichnung Landgraben trägt. Nordöstlich des Stadtteils
Sausenheim entsteht der nach Osten fließende Sausenheimer
Graben. Der Eisbach fließt in West-Ost-Richtung durch
Asselheim; dort nimmt er von links den Kützelsborn auf.
Klima
Der Jahresniederschlag ist mit 529 mm sehr
niedrig. Er liegt im unteren Zehntel der in Deutschland
erfassten Werte. Nur an 7 % der Messstationen des Deutschen
Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der
trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge
fallen im Juni. Die Niederschläge variieren kaum und sind
gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 15 % der Messstationen
werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Frühgeschichte bis zur ersten urkundlichen Erwähnung
Das Gebiet von Grünstadt ist uraltes Kulturgebiet. Im
Stadtbereich haben bereits mittelsteinzeitliche Jäger aus der
Zeit um 5000 v. Chr. ihre Spuren hinterlassen, ebenso Bauern
der Jungsteinzeit um 2000 v. Chr. Aus der Bronzezeit (1500 bis
750 v. Chr.), der Hallstattzeit (700 bis 450 v. Chr.) und der
Latènezeit (450 v. Chr. bis zur Zeitenwende) sind
Siedlungsreste und vielfache Bodenfunde vorhanden.


In
der Römerzeit bis zum Jahr 450 n. Chr. bestanden drei
Ansiedlungen, eine davon nahe dem heutigen Peterspark. Sie ist
eine der Keimzellen Grünstadts und war auch in der
merowingischen und fränkischen Periode besiedelt. Dort hatten
die Römer ihre Begräbnisstätte und die christlichen Franken
übernahmen diese. Möglicherweise bestand hier ein römischer
Burgus und eine Tempelanlage, die später zur Kirche wurde. An
diesem Platz besaß jedenfalls bereits um 800 das elsässische
Kloster Weißenburg eine Peterskirche mit Pfarrhof (wovon
letzterer auf die Bedeutung des Ortes hinweist), einen
Herrenhof mit großem Wirtschaftsgebäude und 14 Bauernhöfe.

Um die gleiche Zeit bestanden noch eine südliche Siedlung
im Bereich der heutigen Martinskirche, die dem lothringischen
Kloster Glandern (auch Lungenfeld genannt) im heutigen
Longeville-lès-Saint-Avold gehörte und vermutlich dazwischen
auch eine mittlere Ansiedlung. Grünstadt entwickelte sich erst
allmählich aus diesen drei Einzelsiedlungen. Eine davon –
offenbar die südliche – ging auf einen fränkischen
Sippenvorsteher mit Namen „Grimdeo“ oder „Grindeo“ zurück.
Keinesfalls leitet sich der Stadtname von der Farbe „grün“ ab,
wie aufgrund neuzeitlicher Sprachforschungen eindeutig
nachgewiesen ist.

875 bis 1500
Grünstadt – die
Südsiedlung um St. Martin – wurde am 21. November 875 erstmals
urkundlich erwähnt, als König Ludwig der Deutsche der Abtei
Glandern bei Metz dieses Hofgut zurückerstattete. Die
Örtlichkeit wird bereits in dieser Urkunde „Grinstat“ genannt
und die Besitzrechte sind schon älterer Natur, da sie nur
restituiert werden. Diese Siedlung war also wesentlich älter
als jene Urkunde von 875, die nichts über den Baubestand
aussagt. Es wird von einem Klosterhof mit kleiner Kirche
ausgegangen, aus der sich über ein Benediktinerpriorat die
mehrfach neu erbaute heutige protestantische Martinskirche mit
Grablege des Hauses Leiningen-Westerburg entwickelte.

Etwa zeitgleich, um 900, ist auch die nördliche Siedlung des
Klosters Weißenburg (beim heutigen Peterspark) in dessen
Güterverzeichnis aufgeführt und sogar eingehend beschrieben
mit dem schon erwähnten Besitzstand (Kirche, Pfarrhof,
Herrenhaus und zahlreiche Gebäude), der bereits damals auf ein
hohes Alter des Ortes schließen lässt. Die Siedlung verschwand
später bzw. verlagerte sich nach Süden hin zu den beiden
anderen. Die Peterskirche und der zugehörige Friedhof, deren
Anfänge wohl schon aus römischer Zeit herrühren, blieben,
trotzdem und obwohl sie weit außerhalb der späteren Stadt
Grünstadt lagen, bis ins 19. Jahrhundert als religiöses
Zentrum und Nekropole erhalten. Die mehr als 1000-jährige
Kirche hat man 1819 abgebrochen, das alte Patrozinium „St.
Peter“ ging dabei auf die Kapuzinerkirche (heutige kath.
Pfarrkirche) über. Den Friedhof schloss man erst 1874 und
wandelte ihn in den heutigen Peterspark um.

1155 wird
Grünstadt in einer Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa
genannt, in der er dortige Güter dem Kloster Ramsen schenkt;
Papst Honorius III. bestätigt 1218 dem Kloster Glandern den
Besitz der Grünstadter Martinskirche; 1245 bescheinigt Papst
Innozenz IV. dem Kloster Höningen seinen Besitz in Grünstadt.
Um 1300 gab das Kloster Weißenburg seine Grünstadter
Besitztümer den Grafen von Leiningen zum Lehen.
1500
bis 1700
1481 bis 1505 gehörte Grünstadt zur Kurpfalz,
dann wieder zu Leiningen, das 1549 auch den dortigen Besitz
des Klosters Glandern (Südteil um die Martinskirche) als Lehen
erhielt. Erst 1735 konnten die Leininger diesen ehemaligen
Besitz des Klosters Glandern oder Lungenfeld als ihr Eigentum
erwerben. 1556 verlieh Kaiser Karl V. der Gemeinde die
Marktrechte, womit sie vom Dorf zum Marktflecken aufstieg. Im
Jahr zuvor hatte Graf Philipp I. von Leiningen in seiner
Grafschaft das lutherische Bekenntnis verpflichtend eingeführt
und die übrigen christlichen Konfessionen (Katholiken und
Reformierte) verboten. 1573 übernachtete Heinrich III. von
Frankreich, damals noch König von Polen, in Grünstadt.

1596 und 1597 wütete in Grünstadt die Pest, woran in kurzer
Zeit über 250 Einwohner starben.
Ab 1610 ließen die
Grafen in Grünstadt Geldstücke prägen und richteten eine Münze
ein.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges blieb die
Stadt von größeren Zerstörungen verschont, erneut wütete
zwischen 1625 und 1629 jedoch die Pest. Viele Einwohner
starben oder verließen die Gegend, in Grünstadt waren
zeitweise spanische Soldaten einquartiert. 1673 konvertierte
Graf Ludwig Eberhard von Leiningen zum katholischen Glauben
und gewährte daraufhin den Katholiken Duldung in seiner
Grafschaft. Er ließ die Kapuziner hierher kommen, die bald ein
Kloster gründeten aus dem die heutige katholische Pfarrkirche
St. Peter und das zugehörige Klostergebäude hervorgingen.
1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, brannten französische
Soldaten die Stadt nieder, weshalb es hier nur sehr wenig
vorbarocke Bausubstanzreste gibt. Erst 1698 führte man in
Grünstadt und der übrigen Grafschaft, die Reform zum
Gregorianischen Kalender durch, die man bisher aus religiösen
Motiven boykottiert hatte, da sie auf Papst Gregor XIII.
zurückging.

1700 bis 1800
Da auch die
Stammburgen Altleiningen und Neuleiningen ein Raub der Flammen
wurden, siedelten sich die beiden gräflichen Linien ab 1700 in
Grünstadt an, machten es zur gemeinsamen Residenz und
regierten jährlich abwechselnd. Die Altleininger ließen den
alten Glanderer Klosterhof (oder Lungenfelder Hof) bei der
Martinskirche zur Schlossresidenz ausbauen, genannt „Schloss
Unterhof“, die Neuleininger Linie errichtete sich unweit davon
den prächtigen Barockbau „Schloss Oberhof“ (heute
Stadtbücherei, Neugasse 2). Grünstadt blieb für ca. 100 Jahre
die Hauptstadt der Grafschaft Leiningen-Westerburg.
Am
6. Juni 1717 weilte der gelehrte Wormser Weihbischof Johann
Baptist Gegg in der Stadt, weihte die Kapuzinerkirche –
mittlerweile als katholische Pfarrkirche St. Peter firmierend
– und firmte 2000 Personen. Er übernachtete im
Kapuzinerkloster und spendete am nächsten Tag die Firmung im
nahen Neuleiningen, wo er ebenso einen Altar konsekrierte.

1726 wurde der erste reformierte Gottesdienst in Grünstadt
abgehalten. In der Folgezeit waren die Reformierten massiven
Unterdrückungen ausgesetzt, die hauptsächlich von der
lutherischen Geistlichkeit ausgingen. Sie durften keine eigene
Kirche bauen und man verwehrte ihnen das Begräbnis ihrer Toten
auf dem örtlichen Friedhof. Diese wurden in einer Scheune
bestattet in der sich auch die Gemeinde zum Gottesdienst traf.
Besonders der reformierte Schultheiß und Gerbermeister Johann
Peter Schwartz setzte sich als Sprecher der Gruppe gegen diese
Behandlung zur Wehr. Er schrieb unter anderem an
Fürstlichkeiten – beispielsweise an König Friedrich II. von
Preußen – und erzwang schließlich die formelle Duldung in der
Grafschaft. Unweit seines Wohnsitzes, Neugasse 46 – der bis in
die Gegenwart seine Initialen „JPS“ trägt –, bauten sich die
Reformierten am Platz ihrer alten Scheune 1740 ein eigenes
Gotteshaus, die heutige Friedenskirche.

1729 gründete
Graf Georg Hermann zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen eine
Lateinschule in Grünstadt, als Nachfolgerin der Höninger
Klosterschule. Aus ihr entwickelte sich über ein Progymnasium
das derzeitige „Leininger-Gymnasium“ der Stadt. Im Ersten
Koalitionskrieg fanden zwischen 1793 und 1795 in der Umgebung
von Grünstadt Kampfhandlungen statt; österreichische,
französische und preußische Besatzung wechselten einander ab.
1794 bezog der spätere Feldmarschall Blücher als Oberst der
preußischen Roten Husaren in der Stadt Quartier. Nach
örtlicher Überlieferung ritt er mit seinem Pferd am heutigen
„Alten Rathaus“ die damals noch vorhandene Freitreppe hinauf
und hielt eine Ansprache an die Bevölkerung.

1800 bis
1900
1797 kam Grünstadt im Frieden von Campo Formio –
bestätigt durch den Vertrag von Lunéville (1801) – als
Kantonsstadt als Teil der Französischen Republik (bis 1804)
und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs zum
Département du Mont-Tonnerre mit Regierungssitz in Mainz.
Der Grünstadter Johann Nepomuk van Recum (1753–1801),
letzter Inhaber der Frankenthaler Porzellanmanufaktur,
verlegte die Produktion 1801 in seine Heimatstadt und gründete
hier die Steingutfabrik die zum größten örtlichen
Industriebetrieb expandierte, welcher bis 1980 bestand.

Nach dem Sturz Kaiser Napoleons fiel Grünstadt 1816 an das
Königreich Bayern. Es blieb genau 130 Jahre bayerisch. Von
1818 bis 1862 gehörte die Stadt dem Landkommissariat
Frankenthal an; aus diesem ging das Bezirksamt Frankenthal
hervor.
Am 14. Juni 1829 besuchten König Ludwig I. von
Bayern und seine Gemahlin Königin Therese im Rahmen einer
Pfalzreise die Stadt. Der König wohnte in der Kapuzinerkirche
einem Hochamt bei und wurde von Pfarrer Bernhard Würschmitt
feierlich begrüßt. Am 14. Juni 1849 – auf den Tag genau 20
Jahre später – ritt Prinz Wilhelm von Preußen, der nachmalige
Kaiser Wilhelm I. bei der Verfolgung der revolutionären
Freischärler von Kirchheimbolanden kommend mit seinem Stab
durch die heutige Jakobstraße und die Hauptstraße.

Am
Stadthaus (heute altes Rathaus) hielten sie an und ein
Offizier aus seinem Gefolge sprach von der Freitreppe zu den
Bürgern über das Thema "Treue gegen Fürst und Vaterland".
Anschließend zog die Militärabteilung weiter nach Süden. 1873
erhielt Grünstadt an der Bahnlinie Pfälzische Nordbahn einen
Eisenbahnanschluss mit eigenem Bahnhof. Von 1886 bis 1934
erschien in der Stadt die von Emil Sommer (1838–1904)
gegründete Grünstadter Zeitung.

1900 bis heute
Durch den Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 gab es 164
Tote aus Grünstadt, zu deren Gedenken man 1937 auf dem
Grünstadter Berg ein tempelartiges Ehrenmal errichtete. Am 14.
Juli 1928 kam es zur Ermordung der alleinstehenden,
65-jährigen Geschäftsfrau Anna Mehle, bei ihrem
Kolonialwarengeschäft Schillerplatz 7. Es wurden 375 Mark
geraubt, die Tat blieb unaufgeklärt, wenngleich der berühmte
Kriminalist Professor Georg Popp zur Tatortaufnahme hierher
kam. Fräulein Mehle war mit einem Beil brutal erschlagen
worden.
Ab 1939 war
Grünstadt Bestandteil des Landkreises Frankenthal (Pfalz). Im
Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) wurde Grünstadt wiederholt
Ziel von Luftangriffen, denen u. a. die Martinskirche zum
Opfer fiel. Durch die Kriegsereignisse fanden 360 Menschen den
Tod; Soldaten und Zivilopfer der Bombardierungen. Am 20. März
1945 besetzten US-amerikanische Truppen das Stadtgebiet,
französisches Militär folgte ihnen am 7. Juli 1945. Nach dem
Krieg wurde die Stadt innerhalb der französischen
Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes
Rheinland-Pfalz.
Im Zuge der ersten
rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Grünstadt am
7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim;
gleichzeitig wurden die bis dahin selbstständigen Orte
Asselheim und Sausenheim eingemeindet.[6] Drei Jahre später
wurde die Stadt Sitz der ebenfalls neu entstandenen
Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, der sie selbst jedoch nicht
angehörte und seit 2018 der Verbandsgemeinde Leiningerland.
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